Liebe Wanderfreunde,
hier ist die Beschreibung für unsere Wanderung auf dem Dolomiten Höhenweg Nummer 1 vom Pragser Wildsee bis nach Belluno.
Insgesamt liegen 7 Etappen vor uns vom Start bis zum Ziel.
Die erste Etappe beginnt am Pragser Wildsee. Der Aufstieg bis zu unserer ersten Übernachtung in der Seekofelhütte wird ca. 3 -3,5h dauern. Wir starten bei 1534m Höhe am Pragser Wildsee und gehen auf 2327m Höhe.
Zuerst umwandern wir den See ungefähr bis zur Hälfte, bevor wir zum Aufstieg übergehen. Das erste Teilstück wird etwas anstrengend, da wir durch ein kleines Geröllfeld gehen werden. Wir werden langsam gehen und jeder läuft sein eigenes Tempo. Je nach Bedarf werden wir eine kleine Trinkpause einlegen. Der erste Anstieg ist schon anstrengend, immerhin haben wir da schon fast 800 Höhenmeter zurückzulegen.
Je nachdem wann wir die Hütte erreichen, haben wir noch die Möglichkeit den Seekofel zu erstürmen. Die Gehzeit beträgt Hin- und Zurück ca. 2 – 2,5h. Die Begehung wird als schwierig ausgeschrieben, aber so ist es nicht wirklich. Jeder der trittsicher und schwindelfrei ist, kann problemlos den Gipfel erreichen. Die Aussicht vom Seekofel zum Pragser Wildsee oder bis zu den 3 Zinnen ist einfach herrlich und wirklich lohnenswert.
Die Zeit dazu haben wir auf jeden Fall. Das Gepäck geben wir vorher in der Hütte ab.
Die Seekofelhütte ist eine rustikale, aber urgemütliche Hütte. Zum duschen und waschen gibt es nur eisig kaltes Wasser und wir übernachten in Mehrbettzimmern, den so genannten Lagern. Aber genauso sollte es ja auch bei einer Hüttentour sein. Wellness können wir später immer noch machen. Oder ???
Die zweite Etappe führt uns heute von der Seekofelhütte bis zur Lavarella Hütte. Diese Etappe ist sehr schön, es gibt nur einen steileren Anstieg ca. 2h vorm Ziel. Das erste Stück läuft sich aber sehr gut, es geht durch Felsen und Steine. Wenn das Wetter schön ist, werden wir auf dem Stück auch viele Murmeltiere zu sehen bekommen.
Es gibt zwei Varianten das Ziel zu erreichen. Das entscheiden wir dann aber vor Ort, je nach Wetterlage und Kondition.
Die Lavarellahütte liegt auf 2040m Höhe. Wenn wir unser Ziel erreicht haben, dann haben wir insgesamt 1480 Höhenmeter in den Waden. 610 m hoch und 870m runter.
Unsere nächste, die dritte Etappe, geht dann von der Lavarella Hütte zur Lagazoui Hütte, welche auf 2752m Höhe liegt. Diese Etappe ist landschaftlich sehr schön. Wir kommen an einem Bergsee vorbei, wo man sich mal fix abkühlen könnte, wenn es nicht so eisig wäre
Aber vielleicht traut sich ja jemand rein ???
Auch heute werden wir wieder den ganzen Tag unterwegs sein. Das erste Stück schlängelt sich durch die Almwiesen, wo wir Murmeltiere und Pferde sehen werden. Zwischendurch gehts bergab, nur um später wieder bergauf laufen zu können. Da dieses Gebiet Kriegsgebiet war, werden wir einige Gefechtsstellungen und Bunkeranlagen in den Felsen sehen. Durch einige können wir auch noch durch gehen.
Bei Ankunft in der Lagazoui Hütte haben wir insgesamt 1500 Höhenmeter in den Waden.
Heute ist Halbzeit, vierte Etappe !!!
Wir starten mit dem Abstieg vom Lagazoui über den Falzarego Pass zur Rifugio Fiume. Klingt doch ganz easy, oder ???
Insgesamt werden wir 7h unterwegs sein. Vom Falzarego Pass gehen wir in Richtung Nuvolau Hütte. Von da aus gehts dann weiter in Richtung Passo Giau, wo wir eine kleine Rast machen werden. Von hier aus laufen wir weiter Richtung Rifugio Fiume. Der Weg ist unendlich lang, aber auch wieder sehr schön. Hin und wieder wird es auch den ein oder anderen Anstieg geben Der Weg wird uns insgesamt sehr lang vorkommen, da es unterwegs nichts weiter gibt als unendlich weite Sicht. Es gibt keine Hütten und nur wenige Wanderer die den gleichen Weg gehen.
Nichts desto trotz werden wir auch heute unser Tagesziel erreichen !!!
Etappe fünf ist ca. 12,53km lang. Das bedeutet auch heute wieder viel bergab,bergauf und eine Gehzeit von 7h. Das erste Stück geht bergab durch den Wald. Der Abschnitt ist nicht sonderlich steil, aber mit viel losem Gestein. Wir gehen dann über ein Geröllfeld, dieser Weg ist aber fest und eingelaufen. Das Stück bis zum Passo Staulanza geht dann nochmal bergab durch einen kleinen Wald. Hier sollte man einfach darauf achten, nicht an Wurzeln hängen zu bleiben. Vom Passo Staulanza geht es ca. 500m die Strasse entlang, bevor wir wieder auf unseren Höhenweg kommen. An dieser kleinen Gabelung können wir unsere Trinkflaschen auffüllen. Weiter gehts auf einer Forststrasse, ca. 1km. Danach erwartet uns ein kleiner, aber steiler Anstieg. Oben angekommenwerden wir eine kleine Pause machen. Danach geht es weiter Richtung Rifugio Coldai. Hier erwartet uns nochmal ein etwas längerer steiler Abschnitt. Wenn hier jeder sein eigenes Tempo läuft, ist es gar nicht so schlimm. Wenn wir an der Hütte sind, werden wir nochmal eine kurze Pause machen. Von hier aus bis zu unserem Ziel der Tissi Hütte sind es nun nur noch 1,5h. Hinter der Coldai Hütte gehts nochmal kurz hoch und danach werden wir sofort mit einem herrlichen Ausblick auf den Lago Coldai belohnt. Je nachdem wie wir in der Zeit liegen, werden wir eine kleine Weile am See pausieren. Wer sich traut, der kann gerne ins Wasser springen. Wir haben uns nur bis zum “ Schlüppirand “ reingetraut im letzten Jahr. Eswar einfach zu eisig !!! Vom See bis zur Hütte haben wir dann noch gute 1,5h. Der Weg bis dahin läßt sich sehr gut laufen, nur die letzten 300 Höhenmeter haben es nochmal in sich. Die Hütte liegt traumhaft, an der Spitze vom Felsen. Vom Gipfelkreuz hat man eine super tolle sicht ins Tal.
So, heute haben wir schon die vorletzte Etappe vor uns
Diese Etappe ist eine sehr lange, aber abwechslungsreiche Etappe. Wir werden ca. 8h gehen, ehe wir unser Ziel San Sebastiano am Passo Duran erreichen. Die Strecke ist ca. 15km lang ( hoch und runter ). Die ersten 3km geht es nur bergab im Gelände. Danach gehen wir auf der Forststrasse noch ein Stück weiter bergab, ehe wir endlich wieder hoch gehen. Es folgt ein schlängel Weg duch Steine, Wald und Geröll. Zwischendurch werden wir auch alle mal ganz schön die Nase voll haben. Aber was solls, wir wollen das ja so….freiwillig !!!
Das Ende dieser Etappe zieht sich ewig hin. Wir werden auf schmalen Pfaden am Fels entlang gehen. Auch hier sollte man trittsicher sein. An der Rifugio Carestiato werden wir eine kleine Pause machen, bevor wir die letzten 40min zum Passo Duran in Angriff nehmen.
Hier dürfen wir uns auf einen sehr sehr netten und freundlichen Hüttenwirt freuen.
Etappe Nummer sieben und damit unsere letzte Etappe geht heute zur Rifugio Fontana. Auch heute werden wir wieder ca. 8h laufen. die ersten 2km folgen wir dem Pass, bevor wir auf unseren Höhenweg kommen. Die nächsten 4h werden wir ganz entspannt und locker auf Geröllfeldern und schönen Waldpfaden entlang laufen, bevor wir eine kleine Rast in der Pamparet Hütte einlegen. Hier stärken wir uns einfach nochmal für die letzten 3h Auf- und Abstieg.
Wenn wir das gemeistert haben, gibt es zur Belohnung eine eiskalte Dusche
Am nächsten Morgen haben wir dann unseren letzten Abstieg vor uns. Wir werden ca. 3,5h laufen, ehe wir im Tal angekommen sind. Von hier aus werden wir mit dem Bus nach Cortina fahren und danach weiter zu unserem Ausgangspunkt Prags.
Von Prags fahren wir dann zurück ins Hotel, wo eine heiße Dusche auf uns wartet
So, das war eine grobe Zusammenfassung der Hüttentour. Ich muß noch dazu sagen, das es zu keinem Zeitpunkt der Tour gefählich wird und wir keine Klettersteige gehen. Hin und wieder hängt ein Seil am Felsen, einfach das man sich festhalten kann. Trotzdem sollte man schwindelfrei und trittsicher sein. Der Berg verzeiht uns einfach keine Fehler, deswegen müssen wir uns beim laufen auch 100%ig konzentrieren !!!
Noch kurz etwas zu den Hütten !!!
ich werde immer nur die Übernachtung und das Frühstück für uns buchen. Das Frühstück besteht meistens aus Weißbrot, Butter und Marmelade. wenn wir großes Glück haben gibts auch mal ein Stück Käse oder eine Scheibe Wurst. Nur, damit ihr wißt was auf Euch zu kommt.
In manchen Hütten müssen wir fürs duschen bezahlen. Der Betragt liegt zwischen 3,50 Euro und 5,00 Euro.
Wenn ihr Fragen habt, dann könnt ihr mich zu jeder Zeit auch telefonisch erreichen unter +49172-9704819.
Bis jetzt hat jeder Teilnehmer die Tour geschafft, ich mußte keinen in den Bergen zurück lassen.
Ich denke, das Problem sind nicht die Entfernungen und Wanderungen, sondern der Rucksack.
Wer vor hat an der Tour teilzunehmen, der sollte wirklich vorher was für den Rücken machen. Packt euch den Rucksack voll ( funktional ) und lauft damit, so könnt ihr euch daran gewöhnen.
Spätestens nach 2 Tagen merken wir den gar nicht mehr. Voraussetzung dafür ist aber auch, das er paßt und richtig eingestellt ist!
Bitte beachtet auch die von uns zusammengestellte Packliste.